Mit dem Schiff zum Rokokogarten Veitshöchheim
Schifffahrt auf dem Main
Heute wollen wir einen Ausflug nach Veitshöchheim machen. Aber nicht mit dem Auto, sondern mit dem Schiff. Da ist dann schon die Anfahrt ein kleines Erlebnis.
Los geht die Fahrt in Würzburg beim “Alten Kranen“. Stündlich legen hier die Schiffe Richtung Veitshöchheim ab. Das ist die erste Schifffahrt für unsere Zwerge.
Anfangs ist es unserem Sohn nicht so ganz geheuer. Das wackelige Gefühl beim Laufen, drum herum nur Wasser. Er schaut skeptisch … doch nach und nach weicht sein Unbehagen dem Entdeckerdrang. Hoch, runter, vorne und hinten. Er muss das ganze Schiff erkunden.
Ein anderes Schiff kommt uns entgegen. Begeistert steht nun der kleine Mann auf dem Deck und winkt was das Zeug hält.
„Mama komm!“ und schon schnappt er meine Hand und zieht mich ans Heck des Schiffes. Das Kielwasser hat ihn in seinen Bann gezogen. Fasziniert schaut er in das aufgewirbelte Wasser.
Ca. 45 Minuten später legen wir in Veitshöchheim in der Mainlände an.
[expander_maker more=“Read more“ less=“Read less“]
Rokokogarten und Schloss Veitshöchheim
Und wenn man schon in Veitshöchheim ist, dann ist ein Besuch des Hofgartens schon fast ein Muss. Der Rokokogarten gilt schließlich als einer der schönsten in Europa. Das Schloss ist aber natürlich auch sehenswert.
Im Nordflügel des Schlosses gibt es eine Audioguide-Führung für Kinder ab dem Grundschulalter. Hierfür sind unsere Kinder noch zu klein. Aber ist es vielleicht schon etwas für deine Kinder?
Die Hauptdarsteller sind vier liebevoll gestaltete Marionetten. Es sind der Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim, der Hofbildhauer Ferdinand Tietz und der Hofgärtner Johann Anton Oth, sowie dessen Sohn Georg Oth.
Mit dem Hörspiel können deine Kinder in die Geschichte des Gartens eintauchen und das 18. Jahrhundert erleben. Auch über das alltägliche Leben im 18. Jahrhundert können sie einiges erfahren.
So befindet sich der Hofgärtner Oth mit einem Korb frisch geernteter Früchte gerade im Gewächshaus und berichtet über seine Erfolge bei der Zucht von exotischen Früchten wie Orangen, Feigen oder Ananas.
Hofbildhauer Tietz steht in seiner Werkstatt und schildert den Weg von der ersten Idee bis zur fertigen Gartenskulptur aus Stein.

Sandsteinfigur im Rokokogarten
So, nun aber wieder in den Garten. Mit einer Begeisterung erkundet unser Sohn den Park. Es gibt aber auch viel zu entdecken, 300 Sandsteinskulpturen, zahlreiche Wasserspiele und Brunnen, Heckensäle und Pavillons.
Hier kann man so richtig schön Versteck spielen. Ich nehme meinen Sohn an der Hand und wir laufen schnell ein Stück voraus und schon sind wir hinter einer Hecke verschwunden. Ungeduldig warten wir in unserem Versteck. Endlich ist Papa auf unserer Höhe. Gezielt schaut er in die andere Richtung und fragt sich: „Mensch, wo sind die denn nur hin?“ Wir springen aus unserem Versteck und rufen ganz laut: „Buuuuh!“ Und je mehr Papa erschreckt, umso mehr freut sich unser Sohn.
Auf jeden Fall machen wir auch noch einen Abstecher zum Grottenhaus. Es sieht aus wie eine Höhle und in den Nischen der Grotte warten schon die Tiere auf uns: gefährliche Löwen, fremdartige Vögel, seltsame Affen und sogar unheimliche Drachen.
Ich persönlich mag im Rokokogarten am liebsten die Tiere des Fabelrings. Ihr seht schon, ich habe ein Faible für Geschichten. Mein Favorit ist die Fabel:
“Als der Fuchs den Storch zum Essen einlud“
Ein Fuchs hatte einen Storch zu Gaste gebeten, und setzte die leckersten Speisen vor, aber nur auf ganz flachen Schüsseln, aus denen der Storch mit seinem langen Schnabel nichts fressen konnte. Gierig fraß der Fuchs alles allein, obgleich er den Storch unaufhörlich bat, es sich doch schmecken zu lassen.
Der Storch fand sich betrogen, blieb aber heiter, lobte außerordentlich die Bewirtung und bat seinen Freund auf den anderen Tag zu Gaste. Der Fuchs mochte wohl ahnen, dass der Storch sich rächen wollte und wies die Einladung ab. Der Storch lies aber nicht nach ihn zu bitten und der Fuchs willigte endlich ein.
Als er nun anderen Tages zum Storche kam, fand er nun alle möglichen Leckerbissen aufgetischt, aber nur in langhalsigen Geschirren. „Folge meinem Beispiele“, rief ihm der Storch zu. „Tue, als wenn du zu Hause wärest.“ Und er schlürfte mit seinem Schnabel ebenfalls alles allein, während der Fuchs zu seinem größten Ärger nur das Äußere der Geschirre belecken konnte und nur das Riechen hatte.
Hungrig stand er vom Tische auf und gestand zu, dass ihn der Storch für seinen Mutwillen hinlänglich gestraft habe.
Was du nicht willst, dass man dir tu‘, das füg auch keinem andern zu!
Aktivspielplatz
Wir schlendern zurück zur Mainlände. Der Aktivspielplatz dort ist ein Paradies für kleine und große Kinder.

Aktivspielplatz Veitshöchheim
Unser Sohn entdeckt das Dreimastschiff “Santa Maria“ und rennt gleich dorthin, stellt sich hinter das Steuerrad und sticht in See.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wie ein Pirat kann der Mast erklommen werden, andere Seeräuber werden in die Flucht geschlagen und deren Schiffe geentert. Vielleicht landet die Kaperfahrt ja aber doch mit einem Schiffbruch im Dschungel, wo unberührtes Land darauf wartet, entdeckt zu werden. In der Spielanlage “Amazonas“ können die Kinder ihre Kletterkünste unter Beweis stellen.
Im Kleinkindbereich gibt es eine Rutsche und Schaukeln. In der Sandbaustelle warten Hängebahn, Sandrinne und Sandrad darauf, entdeckt zu werden.
In der Nähe des Spielplatzes gibt es noch eine Kneippanlage zum Wassertreten und eine Minigolfanlage.
Hier müsste für jeden das Richtige zu finden sein.
[/expander_maker]